Bekleidungskonsum

Der globale Kleidungskonsum hat große Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt, Menschen und Tiere. Die Textilindustrie ist einer der größten und gleichzeitig umweltschädlichsten Produktionszweige der Welt. Die UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) hat die Textilindustrie als „environmental and social emergency“ (ökologischen und sozialen Notfall) bezeichnet (UNECE).

Der globale Kleidungskonsum hat sich vom Jahr 2000 bis 2015 auf 100 Mrd. Kleidungsstücke verdoppelt. Die Textilproduktion wird sich voraussichtlich von 2017 bis 2050 auf 300 Mio. Tonnen pro Jahr verdreifachen (Ellen Mac Arthur Foundation).

Die Menschen in Deutschland sind beim Konsum von Bekleidung ganz weit vorn mit dabei. Greenpeace hat herausgefunden, dass wir im Jahr 2017 durchschnittlich fünf neue Kleidungsstücke im Monat gekauft haben (Greenpeace). Diese Zahl dürfte inzwischen schon höher liegen. Denn nach einem Bericht des MDR aus dem Jahr 2020 kaufen Menschen in Deutschland durchschnittlich ca. 30 kg Bekleidung, während es zum Beispiel in Indien lediglich ca. 7 kg sind. Eine Jeans, ein T-Shirt und ein Sweatshirt wiegen zusammen (je nach Machart und Größe) ca. 1 kg.

Dieser Überkonsum führt dazu, dass 40 % der Kleidung nahezu ungenutzt in unseren Kleiderschränken liegen (Greenpeace). So wird ein Party-Top durchschnittlich nur 1,7-mal getragen (CIR). Gleichzeitig hat sich die Tragedauer von 2001 bis 2016 halbiert (Mac Kinsey & Company).

Es gibt zahlreiche Gründe dafür, dass ein grundlegender Wandel der Textilproduktion und unseres Konsums erforderlich ist. Wir haben im Folgenden die wesentlichen Fakten, die die Textilbranche zu einer der umwelt- und sozialschädlichsten Industrien machen, zusammengetragen.