Wasser
Die Modeindustrie ist für 10 % des gesamten industriellen Wasserverbrauchs verantwortlich (CIR). Wasser wird sowohl für die Gewinnung der Rohstoffe als auch für die zahlreichen Verarbeitungsschritte benötigt.
Über den Wasserverbrauch von Baumwolle wird viel geschrieben. Nach intensiver Recherche sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die meist sehr allgemein gehaltenen Aussagen hierzu nicht zutreffend sind. Der Wasserverbrauch für Baumwolle variert je nach Sorte und Anbaugebiet (Waterfootprint). Dabei ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen dem sog. grünen Wasser, das durch den natürlichen Niederschlag im Boden gespeichert wird, und dem sog. blauen Wasser. Hierunter versteht man das Wasser, mit dem Pflanzen künstlich bewässert werden oder das zur Herstellung von Produkten verwendet wird (Naturfreunde). Der Wasserfußabdruck für blaues Wasser variiert stark. Für Baumwolle aus Usbekistan liegt er zum Beispiel bei 88 %. Das hat u. a. dazu geführt, dass der Aralsee, einst das viertgrößte Binnengewässer der Welt, fast verschwunden wäre (Waterfootprint)
Doch der hohe Wasserverbrauch ist nicht das einzige Problem: Die Verunreinigung des Wassers durch Pflanzenschutzmittel und Dünger stellt eine langfristige Belastung dar, die in der öffentlichen Diskussion oft untergeht. Dabei werden 16 % aller Insektizide weltweit auf Baumwollfeldern versprüht (Quarks). Um festzumachen, wie schlecht es wirklich um unser Wasser steht, kann man einen Blick auf das sog. „Graue Wasser“ werfen. Es bezeichnet verschmutztes Wasser und das Wasser, das notwendig wäre, um das Wasser wieder in einen unbedenklichen Zustand zu bekommen (Oroverde). Eine Studie des Water Footprint Netzwerkes (im Auftrag der C&A Foundation) hat herausgefunden, dass auf eine Tonne (konventionelle) Baumwolle 266 Millionen Liter Graues Wasser kommen. Eine Reinigung des Abwassers ist unmöglich, da die Pflanzenschutz- und Düngemittel direkt oder nach dem nächsten Regenguss im Boden versickern (Quarks). Deshalb muss der Einsatz von Pestiziden dringend reduziert werden. Schon aus diesem Grund ist (zertifiziert) ökologisch angebaute Baumwolle der konventionell angebauten vorzuziehen. Darüber hinaus verfügen die Böden im ökologischen Landbau über eine größere Speicherkapazität für Wasser, so dass die Pflanzen weniger bewässert werden müssen.