Gentechnik
Die intensive Landwirtschaft, die bestrebt ist, immer höhere Erträge zu erzielen, muss sich oft chemischer Pestizide und Pflanzenschutzmittel bedienen, um Schädlinge zu bekämpfen. Das ist ein großes Problem, denn Pestizide sind giftig. Durch ihren Einsatz werden nicht nur die Schädlinge bekämpft, sondern auch andere Organismen. Ebenfalls werden die Böden belastet. Hier kommt die Gentechnik ins Spiel. Mithilfe der Gentechnik kann das Erbgut von Organismen, beispielsweise Kulturpflanzen wie Mais oder Weizen, künstlich verändert werden. Man kann die Pflanze dadurch mit bestimmte Eigenschaften ausstatten, sie widerstandsfähiger gegen schädliche Insekten machen oder resistent gegen Pilze und Viren. Man verspricht sich dadurch weniger Ernteausfälle und somit eine gewisse Ernährungssicherheit für die steigende Weltbevölkerung. Außerdem soll der Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen die Umwelt schonen, da weniger Pestizide eingesetzt werden müssen (Utopia, 2018).
ABER
Die gentechnisch veränderten Pflanzen würden so in der Natur höchstwahrscheinlich nie vorkommen. Man weiß nicht genau, wie sich diese Pflanzen in der Natur verhalten und welche Auswirkungen sie auf andere Arten haben. Es besteht die Gefahr, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen mit Wildpflanzen kreuzen. Dadurch würden bestimmte Eigenschaften in Wildpflanzen vorkommen, die ja eigentlich nur bei der Nutzpflanze gewollt waren. Außerdem können sich Unkräuter an die gentechnisch veränderten Pflanzen anpassen, sodass der Einsatz von Pestiziden dann doch wieder notwendig ist. Da manche Pflanzen z. B. Giftstoffe produzieren gegen bestimmte Schädlinge, sind auch Insekten in Gefahr, die jedoch für die Bestäubung unerlässlich sind (BUND, n. A.).
Aber auch die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen und Lebensmitteln auf den menschlichen Körper sind bislang nicht durch Langzeitstudien erforscht:
- Wer konventionelles Schweine- und Hühnerfleisch isst, muss davon ausgehen, dass die Tiere zuvor mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert wurden (Studie WWF, 2018).
- Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch-verändertem Futtermittel gefüttert werden, müssen bisher nicht gekennzeichnet werden (WWF, 2012).
- Bei Bio-Lebensmitteln ist der bewusste Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen grundsätzlich verboten – auch als Futtermittel für Tiere. Da Bio-Lebensmittel aber zufällig durch GVO verunreinigt werden können, liegt der Schwellenwert bei 0,9 % – selbst Bio-Lebensmittel müssen also nicht komplett gentechnikfrei sein (Utopia, 2019).