Tierleid
Innerhalb der Europäischen Union ist Deutschland das größte Milcherzeugerland. Insgesamt werden hier jährlich rund 33 Millionen Liter Milch erzeugt, die größtenteils im Inland verarbeitet und auch verzehrt werden (bmel). So wurden in Deutschland im Jahr 2020 pro Kopf 118 kg Milchprodukte konsumiert, wobei Milch (ca. 52 kg), Milchmischgetränke (ca. 30 kg) und Käse (ca. 25 kg) den größten Anteil haben. Anders gesagt verzehren wir ca. 320 g Milchprodukte pro Tag (bmel-statistik). Für die Herstellung solcher Mengen werden die Kühe speziell auf enorm hohe Milchleistung gezüchtet. Natürlicherweise gibt eine Kuh 8 Liter Milch am Tag und lebt auf einer Weide. In der Landwirtschaft hingegen werden durch künstliche Befruchtung bei einer Kuh rund 8.000 Liter Milch im Jahr gemolken, bei ca. 305 Melktagen im Jahr sind das rund 26 Liter pro Tag (landwirtschaft.de).
Vor allem über die Lebens- und Haltungsbedingungen wird verstärkt diskutiert. Während Kühe in freier Wildbahn bis zu 25 Jahre leben, wird eine Milchkuh nach ca. 5 Jahren geschlachtet (Mastbullen schon nach 18-20 Monaten), da sie nicht für die Milchproduktion genutzt werden können (landwirtschaft.de). Zudem fehlen bis heute EU-Tierschutz-Richtlinien. In der konventionellen Landwirtschaft etwa ist die dauernde Anbindehaltung weiterhin legal und eine ganzjährige Stallhaltung immer noch verbreitet. Darüber hinaus ist die Trennung von Kuh und Kalb ebenso an der Tagesordnung wie die schmerzhafte Enthornung und ein hoher Kraftfutter- und Antibiotikaeinsatz (tierschutz.com). Außerdem besteht das Futter heute statt aus Heu überwiegend aus Mais, der mit Hilfe von Gülle und Pestizideinsätzen hergestellt wurde (greenpeace). In der Bio-Landwirtschaft ist der Auslauf vorgeschrieben und die Tiere werden meistens auf der Weide gehalten (boelw.de). Allerdings gibt es leider auch unter den Biobetrieben viele, die die Tiere im Winter noch in Anbindeställen halten (Tierschutzverbund).