Skiurlaub: Fiktion von Nachhaltigkeit
Jahr für Jahr zieht es begeisterte Skifahrer*innen in die Berge. Skifahren gehört zu den beliebtesten Wintersportarten der Menschen in Deutschland. Laut dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft fährt hierzulande jede*r siebte Ski. Davon profitieren Tourismusregionen wie Ischgl, Kitzbühel und St. Moritz. Allerdings schneit es immer seltener, weshalb viele Skigebiete auf Kunstschnee zurückgreifen. Dem Bericht „Klimawandel in den Alpen“ des Bundesumweltministeriums kann entnommen werden, dass die Schneefallgrenze pro Grad Erderwärmung um etwa 150 Meter höher liegen wird. Zudem steigen die Temperaturen in den Alpen stärker an als im Rest der Welt: Ein globaler Temperaturanstieg von 2 °C bedeutet für die Alpen demnach einen Anstieg der Temperaturen um 3-4 °C (Herrmann 2016: 184). Demnach wird zukünftig nur noch eins von zehn deutschen Skigebieten in den Alpen und im Mittelgebirge schneesicher sein – außer, sie greifen auf klimaschädlichen Kunstschnee zurück.
Schneekanonen verbrauchen viel Wasser (ca. eine Million Liter Wasser pro Hektar) und Energie, zudem benötigt es für ihren Betrieb Speicherseen in Reichweite (WWF). Auch die Vegetation leidet unter der künstlichen Schneedecke, da diese verhindert, dass Sauerstoff an die Erde gelangt. Wildtiere können darüber hinaus vom Lärm der Schneekanonen gestört werden, da diese im Betrieb etwa so viel Lärm verursachen wie eine vielbefahrene Straße. Viele von ihnen fallen einem Erschöpfungstod zum Opfer, da sie wertvolle Energiereserven einsetzen, um vor den Tourist*innen zu flüchten (ebd.).
Neben dem Kunstschnee ist oft auch die An- und Abreise alles andere als klimafreundlich, da die meisten Urlauber*innen aus großen Entfernungen mit dem Auto anreisen.
Genaueres zur allgemeinen Klimabilanz von Flugzeug, Auto, Bus und Bahn erfährst du übrigens unter dem Punkt „An- und Abreise“.