Unterkunft
Bei der Unterkunft lässt sich nicht so pauschal sagen, welche am nachhaltigsten ist. Gerade deshalb ist es hilfreich, sich an Siegeln wie Viabono oder ECOCAMPING zu orientieren. Allerdings spielen bei der Auswahl der Unterkunft auch andere Faktoren wie z. B. die Dauer der Anfahrt eine Rolle. Ein Bio-Hotel, das zwar mit Ökostrom betrieben wird und vegane, regionale und saisonale Speisen anbietet, aber nur mit dem Flugzeug oder dem Auto erreichbar ist, ist vermutlich nicht die nachhaltigste Option. Aber auch eine Reise zu zweit mit dem Wohnmobil zum Campingplatz in Südfrankreich ist nicht gerade klimafreundlich, denn wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, erzeugt mehr CO2 als Pkw-Urlauber*innen, die ebenfalls zelten gehen. Die klimafreundlichste motorisierte Variante ist hierbei übrigens die An- und Abreise mit dem Reisebus (Herrmann 2016: 250). Allgemein gilt jedoch, dass ein Wohnungstausch oder ein Urlaub auf dem Öko-Campingplatz in der Regel ökologischer ist als ein Hotelaufenthalt, vor allem, wenn auf eine motorisierte Anreise verzichtet wird.
Wer es einfach und schlicht mag oder nur ein begrenztes Budget zur Verfügung hat, dem seien Jugendherbergen und Naturfreundehäuser ans Herz gelegt. Besonders empfehlenswert sind die CO2-neutralen Jugendherbergen in Brilon, Norderney, Lingen, Norddeich, Neuharlingersiel und Juist. In Naturfreundehäusern, von denen es allein in Deutschland 400 Stück gibt, setzt man neben erneuerbaren Energien auf soziales Engagement und Solidarität. Das Angebot richtet sich im Besonderen an alleinerziehende Elternteile, Arbeitslose sowie Menschen mit Behinderung oder mit geringer Kaufkraft. Und auch ein Urlaub in dem Haus der besten Freundin kann aufregend sein. Schließlich geht es den meisten im Urlaub vor allem darum, die eigenen vier Wände zu verlassen und den Alltag für eine Zeit hinter sich zu lassen.