Aluminium
Viele Firmen werben mit der Botschaft, dass Aluminium zu 100 % und unendlich oft recycelbar sei. Zwar hat Aluminium (wie alle Metalle) grundsätzlich ein höheres Potential für systematisches Recycling als andere Stoffe, umweltfreundlich ist es deshalb aber noch lange nicht.
Aluminium wird größtenteils aus dem Erz Bauxit gewonnen. Um dieses im Tagebau aus dem Boden zu fördern, werden große Flächen Ur- und Regenwald abgeholzt. Der bei der Gewinnung anfallende Rotschlamm enthält viele giftige Chemikalien wie zum Beispiel Blei und weitere Schwermetalle und kann nicht weiterverarbeitet werden. Stattdessen wird er in Deponien gelagert oder in Flüsse und Seen abgeleitet. Dort zerstört er ganze Ökosysteme, ist meist tödlich für Pflanzen und Tiere und schädigt auch die Gesundheit der Menschen vor Ort.
Hinzu kommt, dass die Elektrolyse zur Umwandlung von Aluminiumhydroxid in Aluminium extrem energieaufwändig ist. Für die Herstellung einer Tonne Primär-Aluminium sind durchschnittlich rund 15,700 kWh elektrische Energie nötig, schreibt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR 2020).
Der Energieaufwand beim Recyceln von Aluminium fällt zwar wesentlich geringer aus, allerdings wird global gesehen ein zu geringer Anteil des Primär-Aluminiums wieder aufbereitet und genutzt. Während die Alu-Recyclingquote in Deutschland immerhin bei rund 90 % liegt (DAVR), ist sie global betrachtet bei nur ca. 75 % (Aluminium International Today).
Aluminium kann uns krank machen. Viele unserer Lebensmittel enthalten von Natur aus Aluminium, der Körper kann jedoch den Großteil davon wieder ausscheiden. Problematisch werden erst relativ große Mengen, etwa wenn aus verschiedenen, nicht natürlichen Quellen viel Aluminium aufgenommen wird. Hierzu zählen Lebensmittel in Aluminium-Verpackungen, Trinkwasser, Lebensmittelzusatzstoffe, Kosmetika und Arzneimittel. Wir können nicht erkennen, wie viel Aluminium wir aufnehmen und ob wir unsere Gesundheit schädigen.